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20 Jahre FAHCE (Campus Gutenberg)

Im März 1999 stieg die Vereinigung mit der Lehrerausbildung in der FAHCE in die breite Universitätsarbeit ein. Obwohl wir zu dem Zeitpunkt schon eine lange Geschichte mit der theologischen Ausbildung beim IBA hatten, war der Einstieg in die formelle Universitätswelt für uns als Vereinigung ein neuer Schritt.

Im März 1999 fingen wir mit 26 Studenten in der Lehrerausbildung an. Heute haben wir beim Campus Gutenberg etwa 280 Studenten in den sechs Studienangeboten in den Licenciatura Programmen und etwa 100 Studenten in den verschiedenen Aufbaustudien.

Mit viel Hingabe, und vielleicht auch mit einem gewissen Grad an Idealismus, fingen wir mit der Universitätsarbeit an. Sehr wahrscheinlich sind wir uns in dem Moment dessen nicht voll bewusst gewesen, wie herausfordernd diese Arbeit sein würde. Obwohl wir langsam und stetig gewachsen sind, sind die Herausforderungen in den vergangenen 20 Jahren manchmal recht intensiv gewesen.

Auf der anderen Seite sind die Möglichkeiten aber auch sehr groß gewesen. Als Evangelische Universität von Paraguay haben wir die einzigartige Gelegenheit gehabt, junge Menschen vom Worte Gottes her zu beeinflussen. Durch die biblischen Fächer, die Studentengottesdienste, die Freizeiten und die vielen Momente für persönliche Gespräche, wurde uns die Möglichkeit gegeben, jungen Menschen den Weg Jesus Christi vorzuleben und ihnen eine gute Berufsausbildung zu geben. In diesem Bereich haben wir fast unbegrenzte Möglichkeiten gehabt. Wenn man daran denkt, dass wir mit jungen Universitätsstudenten über den Glauben reden können und im Unterricht ganz frei mit ihnen darüber diskutieren, dann können wir nur immer wieder dafür danken. Wir wissen nicht, wie lange uns diese Gelegenheit noch gegeben wird.

Wenn wir in diesem Jahr über unsere zwanzigjährige Universitätsarbeit beim Campus Gutenberg nachdenken, dann gibt uns das eine gute Gelegenheit, über folgende drei Fragen bzw. Spannungsfelder zu reflektieren:

  1. Anziehende Studienangebote

Vor zwanzig Jahren fingen wir mit der Lehrerausbildung an, 2005 kam dann die Sozialarbeit dazu, 2009 die Sprachausbildung und 2015 die Fakultät für Wirtschaftswissenschaft. Alle Studienangebote haben ihre Momente gehabt, wo sie viele Studenten angezogen haben. Zeitweise ist es aber recht schwierig gewesen, für gewisse „Carreras“ genügend Studenten zu bekommen. Man hat sich schon immer wieder darüber Gedanken gemacht, ob man auch noch andere Studienangebote einführen sollte. Dieses hat aber immer auch mit Finanzen zu tun. Und man ist sich niemals sicher, ob der Studentenzuwachs dann auch wirklich so viel grösser sein wird.

  1. Finanzielle Tragbarkeit

Von Anfang an hat sich die FAHCE (Campus Gutenberg) nicht selber getragen. Es mussten immer finanzielle Zuschüsse, entweder in Form von Stipendien oder in Form von Defizitbeiträgen, gemacht werden. Man ist ständig darum bemüht gewesen, die finanzielle Situation zu verbessern bzw. den Spenderkreis zu vergrößern. Die Tatsache ist aber, dass ein großer Teil unserer Studenten aus der Mittel- und Unterschicht kommt. Daher kann man die Schulquoten nicht radikal anheben. Die Arbeit beim Campus Gutenberg wird immer eine gewisse Subvention brauchen. Die entscheidende Frage ist, ob wir als Gemeinden, Firmen und als Einzelspender auch langfristig die finanzielle Last mittragen wollen. Die Arbeit beim Campus Gutenberg gibt uns die einzigartige Möglichkeit, junge Universitätsstudenten von der christlich-biblischen Perspektive zu formen. Als Evangelische Universität von Paraguay sind wir eine von den ganz wenigen Universitäten, die diese Vision haben. Sind wir bereit, auch langfristig dafür zu investieren?

  1. Enge Beziehung zu den Gemeinden

Die Universitätsarbeit hat immer eine besondere Dynamik. Es ist nicht leicht, eine Universität nahe bei den Gemeinden zu halten. Sehr oft geschieht es, dass Colleges und Universitäten, die als Gemeinde- und Konferenzschulen angefangen haben, sich immer mehr von den Gemeinden distanzieren. Dieses kann auch sehr leicht beim Campus Gutenberg passieren. Es wird daher immer wieder die ganz bewusste Entscheidung von beiden Seiten brauchen, damit die enge Beziehung zwischen den Gemeinden und der Universitätsarbeit beim Campus Gutenberg erhalten bleibt.

In den vergangenen 20 Jahren ist Gott treu gewesen. Auch viele Geschwister aus unseren Gemeinden haben sich für die Arbeit beim Campus Gutenberg eingesetzt. Gott hat die Arbeit gesegnet, und wir vertrauen darauf, dass er es auch weiter tun wird.

Theodor Unruh,
Leiter vom Campus Gutenberg

Dieser Artikel wurde entnommen aus der März-April Ausgabe der Zeitschrift Gemeinde unter dem Kreuz des Südens (GuKS) welche herausgegeben wird von der Vereinigung der Mennoniten Brüder Gemeinden Paraguays. HIER können sie die ganze Ausgabe lesen.