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Die Arbeit beim Campus Gutenberg während der Corona Krise

Am 24. Februar fingen wir mit grosser Begeisterung den Unterricht beim Campus Gutenberg an. Gott hatte unsere Gebete erhört und uns viele Studenten geschickt. Besonders die grosssen Gruppen in den ersten Klassen von Empresariales (50), Educación (26 Studenten), FALEVI (32 Studenten) und Trabajo Social (24 Studenten) begeisterten uns. Im Ganzen hatten wir etwa 330 Studenten. Am 4. März feiertn wir unseren Eingangsgottesdienst, wo wir Gott in besonderer Weise für die grosse Schülerzahl dankten und das Motto für dieses Jahr vorstellten: Gestärkt, um andere zu stärken. Wir hatten unsere Jahrespläne gemacht und voller Zuversicht erwarteten wir ein gesegnetes Schuljahr.

Und dann kam alles anders. Am 8. März wurde in Paraguay der erste Fall positiv auf Covit-19 getestet. Am Dienstag, den 10. März wurde schon das Dekret des Presidänten bekannt gegeben, das alle Erziehungsinstitutionen schloss. Noch am selben Abend machten wir die Entscheidung, den ganzen Unterricht virtuell weiterzuführen. Dieses wurde dann einige Tage später vom Consejo Superior Universitario von der UEP und vom Consejo Nacinal de Educación Superior (CONES) autorisiert. Von heute auf morgen mussten sich alle Lehrer und Studenten mit der Plattform Moodle bekanntmachen. Da wir im vorigen Jahr uns schon darauf geeinigt hatten, dass wir mit dieser Platforma arbeiten wollten, war es für einige schon etwas bekannt. Die meisten mussten sich aber schnell damit bekannt machen.

Für viele Studenten ist es nicht ganz einfach, mit dem virtuellen Unterricht klar zu kommen. Entweder haben sie zu Hause keinen Computer oder aber sie haben keinen Internetanschluss. Wo es mit dem Computer nicht geht, muss es mit dem Handy und Whatsapp gemacht werden. Die Koordinatoren der einzelnen Studienangebote und die Lehrer machen grosse Anstregungen, um die Studenten motiviert zu halten. Je länger sich diese Krisensituation zieht, desto mehr Studenten geben auf. Die finanziellen Schwierigkeiten, die viele Studenten durchmachen, macht es für viele sehr schwer, mit dem Studium weiterzumachen.

Die grösste Herausforderung sind für viele die Finanzen. Viele Studenten haben ihre Arbeit verloren oder verdienen gerade genug für den Lebensunterhalt. Mit unserem Stipendienfond versuchen wir soviel mitzuhelfen, wie wir können. Wir sind sehr froh für die Spenden, die wir für diesen Fond bekommen haben. Statt eine allgemeine Preisreduzierung durchführen, versuchen wir den einzelnen Studenten, die Hilfe brauchen, zu unterstützen.

Wie oben erwähnt, ist unser Motto für dieses Jahr: Gestärkt, um andere zu stärken. Dieses Motto gründet sich auf dem Vers aus Philliper 4,13: „Ich vermag alles durch den, der mich mächtig macht.“ Als wir uns für diesen Leitvers entschieden, hatten wir keine Ahnung, dass Gott uns durch so eine grosse Krise stärken wollte. Wir werden wieder neu herausgefordert, Gott zu vertrauen. Wir hatten unsere Pläne für dieses Jahr. Unser Herz erfreute sich, als wir in den ersten Märztagen die grosse Studentenzahl auf dem Schulhof sahen. Für uns war es eine ganz besondere Gebetserhörung. Wir hatten jahrelang dahin gearbeitet und viel gebetet, um zu dieser grossen Studentenzahl zu kommen. Wir sahen es als eine Gebetserhörung und einen besonderen Segen Gottes an. Und dann kam alles anders.

Im Moment sind wir darum bemüht, mit den vielen Herausforderungen fertig zu werden und den Campus Gutenberg sicher bis zum Jahresende zu bringen. Wir fühlen, dass wir uns auf wilder See befinden und darum bemüht sind, irgendwie bis zum sicheren Hafen zu kommen. Gott lädt uns ein, immer wieder zum Licht zu schauen, damit wir sicher ankommen. Zwanzig Jahre hat der Campus Gutenberg regelrecht um das Überleben gekämpft. Wir waren zuversichtlich, dass es jetzt gerade anfing etwas leichter zu werden. Und dann kam die Corona Krise. Wir glauben aber fest daran, dass Gott uns irgendwie durch diese schwere Zeit hindurchführen wird. Wir wollen unsere Blicke auch weiter auf den Leutturm richten.

Theodor Unruh