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Große Umstellungen vs. Hoffnung

Was erleben wir in der Gutenbergschule Asunción

Virtuelles Lernen

Aufgrund der Pandemie ist in allen paraguayischen Schulen ab Mitte März virtueller Unterricht vorgegeben. Auch in der Johannes Gutenbergschule in Asunción ist es nicht anders. Das heißt, dass alle 1517 Schüler zu Hause ihre Aufgaben machen, die ihnen die Lehrer zuschicken und die sie wiederum an die Lehrer zurückschicken, nachdem sie sie erledigt haben. Das hat viele Umstellungen für Lehrer und Schüler und deren Eltern mit sich gebracht. Darüber erzählt uns ein Schüler aus seiner Sicht:

“Zuerst möchte ich sagen, dass es uns als Familie gut geht. Mein Papa hat neuerdings wieder angefangen zu arbeiten. Er ist Maurer, aber wenn da keine Arbeit ist, verrichtet er andere Arbeiten, und kann somit Geld verdienen. Meine Mutter ist Hausfrau und Haushaltshilfe, aber jetzt auch ohne Arbeit. Ich habe Internetanschluss. Obzwar ich keinen Computer habe, sondern alles mit dem Handy mache, habe ich alle Aufgaben zurzeit abschicken können. Ich vermisse die Schule etwas, aber am meisten vermisse ich die gemeinsame Zeit mit meinen Klassenkameraden. Die meisten unserer Schularbeiten beziehen sich auf wissenschaftliche Arbeiten, wobei wir etwas zu einem bestimmten Thema herausfinden müssen. Ich bin Schüler in Industrie Nähen und da haben wir praktische Aufgaben auf, wie z.B. Mundschutzmasken nähen.” (Jorge E. 3. Kurs Industrienähen)

In diesem Lehr-Lernprozess spielen Eltern eine sehr wichtige Rolle, da sie die Verbindung zwischen Schülern und Lehrer darstellen und sehr oft bei den Hausaufgaben mithelfen.

Auch wollen wir die Bemühungen jedes Lehrers unterstreichen, der sich große Mühe gibt, sich den virtuellen Unterricht anzupassen, technologische Werkzeuge zu verwenden und herkömmliche Materialien beiseite zu lassen.
Derzeit werden Lehrer in der neuen Microsoft Teams 365-Plattform geschult, die von der Institution bereitgestellt wird, um die Unterrichtsstrategien zu vereinheitlichen und zu optimieren und den Lernprozess fortzusetzen.

Bibelarbeit für die Mitarbeiter aus dem Buch Joel

Von Anfang an haben dies“Capellanes“ täglich Andachten an die Familien unserer Schüler und Mitarbeiter per WhatsApp verschickt.

Am frühen Sonntagmorgen, den 3. Mai, wachte der Schulleiter Delbert Unruh auf mit dem Lied: “Grandes cosas Dios hará”. Zudem war an dem Tag auch der Text aus Joel 2:12: “So spricht der Herr: “Auch jetzt noch könnt ihr zu mir umkehren! Tut es von ganzem Herzen, fastet, weint und klagt…. Kommt zurück zum Herrn, eurem Gott, denn er ist gnädig und barmherzig, seine Geduld ist groß und seine Liebe kennt kein Ende.” Aus diesem Reden Gottes kam auch der Gedanke, das Buch des Propheten Joel mit Andachten für alle Mitarbeiter durchzuarbeiten. Das geschah in täglichen Andachten und zudem wurde das Lied: “Grandes cosas Dios hará” eingeübt und gesungen.

Solidarität ehemaliger Schüler, Firmen, Gemeinden und einzelner Personen

Von unseren 1517 eingeschriebenen Schülern, erhalten 738, also 49% eine finanzielle Unterstützung. Diese Familien sind in dieser Krisenzeit schwer betroffen, da viele nicht ihren Tageslohn erhalten und Sorgen haben, was sie ihren Kindern zum Essen geben können. Ganz früh fingen die Sozialarbeiter an, zur Spendenaktion aufzurufen. Sehr beeindruckend war es zu sehen, wie ehemalige Schüler viele Esspakete einkauften, sie zu großen Paketen zusammenschnürten und an die Eltern austeilten. Sie selber hatten zur Zeit ihrer Schulentwicklung Hilfe erfahren und gaben sie freiwillig weiter. Auch haben wir Geld-Spenden aus einer MB Gemeinde, von Firmen und von Einzelpersonen erhalten. Wie dankbar die Familien dafür sind, möchte ich im folgenden Zeugnis einer Schülerin bekräftigen.

“Herzlich will ich mich für das Esspaket bei den Personen bedanken, die dafür Geld gespendet haben. Ich gehe in den 2. Kurs Industrienähen. Ich möchte euch auch ermutigen, Vertrauen zu haben in diesen schwierigen Momenten. Sie werden uns nicht niederreißen. Wir müssen stark sein weil wir einen großen Gott haben und mit ihm ist alles möglich.”(Jazmin A. 2. Kurs Industrienähen)

HOFFNUNG

Wir sind zuversichtlich, dass Gott uns jeden Tag neue Impulse und Schritte aufzeigen wird, die wir gehen sollen. Auch sind wir fest davon überzeugt, dass ER sein Werk zur Vollendung bringen wird. Das hat er versprochen und persönlich können wir sagen, dass GOTT es war, der uns jeden Tag den Mut gab, aufzustehen und uns für ihn einzusetzen. ER ist uns auch in besonders schwierigen Momenten ganz nahe.

Nach einer kleinen Pause, in der die Schüler ihre Aufgaben vervollständigen und die Lehrer sich weiterbilden konnten, geht es am Montag, den 18. Mai weiter mit dem virtuellen Unterricht.

Damit das möglich ist, sollte jede Familie die Möglichkeit haben, die Aufgaben und Informationen übers Internet zu erhalten. Da aber nicht jede Familie ein Handy mit WhatsApp hat oder gar einen Laptop, starten wir eine Spendenaktion für technische Geräte.

Liebe Grüße,
Delbert und Mirtha Unruh