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„Selbstverwirklichung ist das Kennzeichen eines gelungenen Lebens!“ „Selbstverwirklichung und Individualismus sind Ideale unserer Zeit.“

Dieses sind uns heute ganz bekannte Gedankenzüge, auch in der Gemeinde! Christus und Selbstverwirklichung scheint uns vielleicht etwas fremd, weil es ja so gar nicht zu Christi Haltung nach Philipper Kap. 2 passt. Ich habe diese Zusammenhänge bewusst gebraucht, um etwas zu provozieren. Jetzt, wo du schon liest, ist die Absicht, am Inhalt des Epheserbriefes aufzuzeigen, welches der Auftrag der Gemeinde Christi in dieser Welt ist.

Paulus stellt im ersten Kapitel klar, es ist Christus, der alles Entscheidende! Als Gemeinde werden wir unserer Berufung nur gerecht, wenn wir diese Behauptung im vollen Umfang verstehen und in unserem persönlichen- und Gemeindeleben zur Anwendung bringen, denn wir sind sein Eigentum, zum Lob seiner Herrlichkeit. Ja, unsere Bitte muss sein, dass Gott uns unsere „Augen des Herzens“ erleuchte, damit wir erkennen, zu welcher „schwärmerisch“ großen Hoffnung wir berufen sind, nämlich den Reichtum an Herrlichkeit in Christus zu erkennen. Gottes Geist will durch dieselbe Kraft, durch die er Christus vom Tode auferweckt hat, auch heute in uns wirken. Darum: „auf Geschwister!, lasst uns Gemeinde Christi sein.“

Christus ist alles zu Füssen gelegt und Er ist der Gemeinde zum Haupt gesetzt. In „seiner“ Gemeinde ist ER in seiner Fülle, die Fülle, die alles in allem erfüllt. Geschwister, dieses müssen wir begreifen und lehren, dann ist das, was folgt, selbstverständlich. Dann können wir im Sinne Georg Vicedom ́s sagen: „Eine Gemeinde hat nicht zu fragen, ob sie Mission treiben will, sie hat nur zu fragen, ob sie Gemeinde sein will, denn Gemeinde Christi lebt ihren Auftrag“.

In Epheser Kap. 2 stellt Paulus dann klar, dass unsere, meine und deine Erlösung ein Geschenk ist. Zudem gilt für uns, dass wir ursprünglich zu den Heiden gehörten, und durch seine Gnade sind wir vereint und nun nicht mehr Fremdlinge und Gäste, sondern Mitbürger. Die, die wir in der Kolonie aufgewachsen sind, verstehen doch so gut, was es heißt „Bürger“ oder eben „Nicht-Bürger“ zu sein. Im geistlichen Sinne waren wir es ursprünglich nicht. Nun sind wir es aber! Dieses bedeutet, Teil des Reichtums in Christus erleben.

Weil Paulus diese Wahrheiten erkannt hat, erkennt er für sich, welcher Berufung er nachgeht, nämlich diese Wahrheit, dass wir Miterben sind in Christus und seiner Gemeinde, zu verkündigen. Geschwister, dieses ist keine explizite Berufung für Paulus. Paulus betet darum, dass die Leser diese Erkenntnis durch die Verwurzelung in Christus bekommen und meine Schlussfolgerung ist, sie dann den „Heiden“ zu verkünden. Eines der weiteren Höhepunkte ist, dass die „geistliche Welt“ durch die Gemeinde, in der du Mitglied bist, die vielfältige Weisheit Gottes offenbart (3,10).

Die ersten drei Kapitel des Epheserbriefes sind sozusagen die theologische Grundlage und dann kommt in den folgenden Kapiteln die praktische Anwendung. Geschwister, es geht in diesem Apell nicht in erster Linie darum, für Weltmission im weiten Sinne zu werben. Es geht darum aufzurufen, dass jedes Gemeindeglied im Kontext seines Lebensraumes und der seiner Gemeinde aktiv ist und diese göttliche Wahrheit auslebt!

Die Einheit und Struktur der Gemeinde. Wenn du und ich zur Einheit in der Gemeinde beitragen, sind wir missionarisch aktiv, denn das ist ein Zeugnis, das Gott gebrauchen kann, um Außenstehende zu überzeugen. Weiter sind in Kap 4 strukturelle Ordnungen einer Gemeinde Christi aufgezeigt, die es wert sind zu befolgen, auch darin wird missionarisches Handeln sichtbar. Wenn Leiter nicht alles selbst tun, sondern zum TUN anleiten (Vers 11- 14) dann kommt Gemeinde Christi in Bewegung.

Ja in Kapitel 5 wird es persönlich. Dass ich persönlich ein Heiligungsleben und eine Ehe im Sinne Gottes führe, Kinder nach seinem Willen erziehe, als Arbeiter oder Arbeitgeber mich GOTTGEWOLLT verhalte, sind keine Dinge, die den „Anderen“ nichts angehen. Gerade hier beginnt mein persönliches missionarisches Handeln. Wenn ich Epheser Kapitel 1 verstanden habe „Christus ist das alles Entscheidende“, dann werde ich diese aufgeführten persönlichen Lebensbereiche in meiner Christus- und Gemeindebeziehung ausleben und lasst es euch sagen Geschwister: „ES WIRD SEINE WIRKUNG NICHT VERFEHLEN“.

Die geistliche Waffenrüstung ist das Begleitwerkzeug, das uns auf dem Weg Hilfestellung gibt, wenn wir für unseren Herrn Jesus Christus unterwegs sind. „Seid also bereit! Legt die Wahrheit als Gürtel um und die Gerechtigkeit als Panzer an. Bekleidet euch an den Füßen mit der Bereitschaft, die gute Nachricht vom Frieden mit Gott zu verkünden.

Vor allem haltet das Vertrauen auf Gott als Schild vor euch, mit dem ihr alle Brandpfeile des Satans abfangen könnt. Die Gewissheit eurer Rettung sei euer Helm und das Wort Gottes das Schwert, das der Geist euch gibt. Betet dabei zu jeder Zeit und bittet Gott in der Kraft seines Geistes. Seid wach und hört nicht auf, für alle Gläubigen zu beten“ (Gute Nachricht Übersetzung).

Das heißt missionale Gemeinde sein, im Sinne des Erfinders, in der Selbstverwirklichung Christi! Praktisch umsetzbar an jedem Ort, da wo du lebst! Christi Selbstverwirklichung kennt keine kulturellen und geografischen Grenzen. Dank dieser Tatsache ist uns Errettung zugesprochen! Lasst Christus durch euch in diesem Sinne reichlich unter euch wohnen… Lasse zu, dass Christus sich in dir „selbstverwirklicht“!

Eldon August,
Missionsförderer

Dieser Artikel wurde entnommen aus der März-April Ausgabe der Zeitschrift Gemeinde unter dem Kreuz des Südens (GuKS) welche herausgegeben wird von der Vereinigung der Mennoniten Brüder Gemeinden Paraguays. HIER können sie die ganze Ausgabe lesen.