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„Größere Liebe hat niemand als die, dass er sein Leben hingibt für seine Freunde. …euch aber habe ich Freunde genannt.“

Joh. 15:13,15

Es tut so gut, Freunde zu haben, nicht wahr? Ich liebe meine Freunde!! Sie sind richtige Himmelsgeschenke! John Ortberg sagt, dass wir nicht nur eine gottesförmige Leere in uns haben, sondern auch eine menschenförmige Leere. Das heißt: Wir brauchen Gott und wir brauchen Menschen, „denn es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei“ (1. Mo. 2:18).

Was macht eine Freundschaft so wertvoll und notwendig? Wir alle brauchen jemanden, dem wir vertrauen können und bei dem wir uns verstanden und angenommen wissen. Jemand, der einfach da ist und mit dem wir Freude und Schmerz teilen können. Jemand, der mit uns und für uns betet und unsere Hand in Gott stärkt (1. Sam. 23:16) Aber auch jemand, der uns liebevoll ermahnt und auf Dinge hinweist, die nicht in Ordnung sind. Echte Freunde hören einander wirklich zu und gehen das Risiko ein, sich verletzbar und durchschaubar zu machen. Das heisst, auch über das zu reden, womit man nicht klar kommt, was frustriert und wofür man sich schämt. Freunde zeichnen sich durch „handelnde Liebe“ aus und „handelnde Liebe“ macht einen unsichtbaren Gott sichtbar“ (H. P. Royer) und spürbar.

Wusstest du, dass Jesus all diese Eigenschaften „a la excellence“ verkörpert? Er nennt uns „Freunde“ (Joh. 15:15). Der größte Beweis, dass Jesus tatsächlich unser Freund ist, ist die Tatsache, dass er sein Leben für uns gegeben hat (Joh. 15:13). Und das, als wir noch Sünder und damit seine Feinde waren (Röm. 5:8,10). Um das zu können, muss man schon echte Liebe und Charakter haben!!

Vielleicht fragst du dich: „Wie kann ich eine echte Freundschaft mit Jesus führen? Das klingt cool, aber irgendwie so abstrakt.“ Gut, er hat dir schon unlängst eine Freundschaftsanfrage gesendet (1. Kor. 1:9; Matth. 11:28). Wenn du dich entscheidest, auf „bestätigen“ zu klicken, musst du noch einen Zwischenschritt erledigen, bevor die Entscheidung rechtskräftig wird (Joh. 3:3-7; 10:10): Du brauchst neues bzw. sein Leben (2. Kor. 5:17; Gal. 2:20). Ich sag’s ganz bewusst, denn man kann geistlich tot und doch sehr religiös sein. Religion ist nie Beziehung!!

Wenn du nun diese Anfrage und damit Jesus angenommen hast, beginnt ein wunderbarer Prozess des Kennen-und Liebenlernens; eine Freundschaft, die zu einer Gemeinschaft und dann zu einer Einheit mit Christus wird. Christsein bedeutet nämlich, Gott zu kennen und zu lieben (Joh. 17:3; Matth. 22:37-40). Christ sein (Christus in uns) bedeutet mit Jesus zu wandeln. Es heißt: An Jesus denken, mit ihm reden, auf ihn hören (Quality-time) und ihm gestatten, in uns zu wohnen (Joh. 14:23).

Dazu müssen wir vom ER zum DU kommen. Ist euch mal aufgefallen, dass David im Psalm 23 zunächst über Gott spricht (Er weidet mich… Er erquickt mich … Er führt mich…) und dann, als er in Bedrängnis kommt und eine schwere Zeit durchmacht („finsteres Tal“), wendet er sich direkt an Gott und sagt: „DU bist bei mir“? Hans Peter Royer sagt: „Das ist es, was wir im Leben als Christen lernen müssen; wir müssen vom ‚Er’ zum ‚Du’ kommen, vom Selbstgespräch zum Gebet. Wir müssen uns ständig daran erinnern, dass wir nicht alleine sind, sondern als Christen mindestens zu zweit durchs Leben gehen“. Konkret ist das so wie in einer Ehe, dass von einem „Ich, mein, mich, mir-Denken“ ein „Wir, uns, unser–Denken und Reden“ entsteht. Jesus und ich, wir, gehen in und durch den Alltag; wir packen die Dinge an; wir sprechen die Entscheidungen durch (in meinem Fall oftmals beim Fahrradfahren, bei Spaziergängen und beim Maté trinken). Das Resultat: Durch die Zeit, die wir mit ihm verbringen, nehmen wir immer mehr seinen Charakter an und werden dadurch Männer und Frauen nach dem Herzen Gottes. Das „in-ihm-verbunden-zu-sein“ ist wahres Leben und ermöglicht „Connecting“ (Ver-Bindung) und damit eine innige, liebevolle Beziehung zu Gott, zu Anderen und zu uns selbst.

Jesus ist in uns (Kol. 1:27) und er ist bei uns (Matth. 28:20). Er ist dein bester Freund, der allezeit in dir und an deiner Seite ist! Wie wunderbar ist das denn? Sprich zu ihm, frag ihn, höre auf ihn, vertraue ihm, rechne mit ihm – ER wird dich nicht enttäuschen, nicht fallen lassen und vor allem nie verlassen! Jesus ist mein Freund! Ist er auch deiner?

Sabine Wiebe

Dieser Artikel wurde entnommen aus der Juli-August Ausgabe der Zeitschrift Gemeinde unter dem Kreuz des Südens (GuKS) welche herausgegeben wird von der Vereinigung der Mennoniten Brüder Gemeinden Paraguays. HIER die ganze Ausgabe lesen.