Skip to content Skip to sidebar Skip to footer

Brüder und Schwestern, weil Gott so viel Erbarmen mit euch gehabt hat, bitte und ermahne ich euch: Stellt euer ganzes Leben Gott zur Verfügung! Bringt euch Gott als lebendiges Opfer dar, ein Opfer völliger Hingabe, an dem ER Freude hat. Das ist für euch der vernunftgemäße Gottesdienst. Passt euch nicht den Maßstäben dieser Welt an. Lasst euch viel mehr von Gott umwandeln, damit euer ganzes Denken erneuert wird. Dann könnt ihr euch ein sicheres Urteil bilden, welches Verhalten dem Willen Gottes entspricht, und wisst in jedem einzelnen Fall, was gut und gottgefällig und vollkommen ist.“

Römer 12, 1-2

Für mich sind in diesem Sinne „neues Leben durch den heiligen Geist bekommen“ die Verse in Römer 12, 1-2 maßgebend. Erneuerung ist nicht in erster Linie etwas, was ich von mir aus bewirken kann, sondern vielmehr etwas, was ich aktiv zulassen muss… und der Geist Gottes kann dieses dann bewirken.

Ich gehe auf drei Aspekte dieser drei Verse ein.

1. Unser ganzes Leben Gott zur Verfügung stellen.

Paulus spricht hier eine Anordnung aus, nicht eine Option, die er anbietet. Das vorausgegangene Erbarmen Gottes uns gegenüber sollte uns dazu bewegen, uns nun Gott zur Verfügung zu stellen. Wie schnell sind wir doch von „Begnadigten“ zu „Fordernden“ geworden. Als Kind Gottes habe ich ein Recht, gesegnet zu werden usw. lauten dann die Haltungen in unseren christlichen Kreisen. Es tut uns so gut, wenn wir uns immer wieder daran erinnern, dass wir Begnadigte sind, von „Verdienst“ schon mal gar nicht zu sprechen. Umso mehr überrascht mich dann in der Seelsorge die Aussage „ich habe etwas Besseres verdient“. In diesem Sinne ist Demut und Eigenerkenntnis gefragt. Paulus muss die Römer hier ermahnen, dass sie nicht in Selbstgerechtigkeit verfallen. Dieses bedeutet nicht, dass alle in den vollzeitigen Gemeindedienst gehen. Sondern da, wo Gott dich hin beruft, stell dein Leben Gott zur Verfügung. Für den einen ist es in Form eines Bauern, eines Viehzüchters, eines Lehrers, einer Hausfrau, eines Arbeitnehmers, eines Arbeitgebers, usw…. Auf die Hingabe kommt es an.

2. Passt euch nicht den Maßstäben dieser Welt an.

Lieber Bruder, liebe Schwester, du weißt am besten, wo dieses in deinem Leben schon der Fall geworden ist. Auch das ist wieder ein Befehl von Paulus. Gott hat es so gewollt, dass wir in diesem Spannungsfeld leben „in der Welt, aber nicht von der Welt“. Es war das innigste Gebet Jesu zu Gott dem Vater: Herr nimm sie nicht aus dieser Welt, bewahre sie in dieser Welt (Joh. 17, 15). Geschwister, die Gefahr ist so groß, vom Zeitgeist verschlungen zu werden. Lasst euch durch Gottes Geist darauf hinweisen.

3. Lasst euch von Gott umwandeln, damit euer ganzes Denken erneuert wird.

Auch dieses ist ein Befehl von Paulus. Gott will uns durch seinen Geist umwandeln. Aber dieses müssen wir aktiv und bewusst zulassen. Gott will durch seinen Geist unser ganzes Denken erneuern. Wir sind keine Roboter, dass Gott uns eine neue Software einsetzt und wir dann nach seinem Willen ticken. So hat uns Gott nicht gedacht und schon längst nicht geschaffen. Gott will, dass wir dieses im nüchternen Zustand und vollem Bewusstsein an uns geschehen lassen. Wie geschieht das? In einem lebenslangen Prozess! In dem wir Gottes Wort lesen, studieren, verstehen, umsetzen, überprüfen, usw. Unser Denken soll vom Worte Gottes her und durch seinen Geist geleitet sein. Aber damit unser Denken so funktioniert, muss es auch erst einmal vom Wort Gottes und von seinem Geist gefüllt werden und dieses müssen wir aktiv zulassen! Wenn wir im alltäglichen Leben merken, dass wir in den verschiedensten Entscheidungen vom Wort Gottes durch seinen Geist orientiert werden, dann können wir gewiss sein, dass wir uns im Prozess in die richtige Richtung entwickeln. Dieser Prozess wird bis zu unserem Lebensende hier auf Erden anhalten.

Erneuerung durch den Geist Gottes ist ein Gott gewollter Prozess der sich fortwährend entwickelt, in der Gemeinschaft der Gläubigen hin zu dem „vollkommenen Mann“ in Christus.

nach Eph. 4, 13

Wenn dieser gottgewollte Prozess bei mir greift und mein Denken bestimmt, dann verlieren kulturelle und geografische Grenzen an Bedeutung. Je klarer Gottes Geist und sein Wort mein Denken bestimmt, umso bewusster wird mir die grenzenlose Barmherzigkeit, die Gott in erster Linie mit mir hat.

Eldon August
Missionsförderer

Dieser Artikel wurde entnommen aus der Juli-August Ausgabe der Zeitschrift Gemeinde unter dem Kreuz des Südens (GuKS) welche herausgegeben wird von der Vereinigung der Mennoniten Brüder Gemeinden Paraguays. HIER können sie die ganze Ausgabe lesen.