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Wie kam es dazu, dass in Blumental eine Gemeinde ins Leben gerufen wurde? In den ersten 15 Jahren waren alle Dörfer der Kolonie Fernheim in der Nähe von Filadelfia angesiedelt worden und folglich war es ja auch logisch, dass die Gemeinden im Zentrum, d.h. in Filadelfia, ihre Kirchen aufbauten und von da aus ihre Funktion ausübten.

Etwa 25 – 35 Kilometer südlich von Filadelfia wurden in den Jahren 1944- 1948 die Dörfer Landskrone, Hohenau und Blumental gegründet. Viele dieser Neusiedler waren Glieder der MBG Filadelfia. Sie versuchten nach Möglichkeit an den Gemeindestunden teilzunehmen. Doch war dieses oft beschwerlich, da die einzige Fahrmöglichkeit das Pferdefuhrwerk war.

Um den Gliedern der MBG, die in diesen Dörfern wohnten, mehr Möglichkeit zu bieten, am Gemeindeleben teilzuhaben, entschloss man sich, eine Filiale der Gemeinde in Blumental zu gründen. So entstand am 10. April 1960 die „Filiale Blumental“.

In den Jahren 1960- 1963 wurden etwa 20- 25 Kilometer südlich von Blumental die Dörfer Valencia und Molino und 12 Jahre später das Dorf Boquerón gegründet. Durch Aufnahme der Geschwister aus den neuen Dörfern und durch Tauffeste stieg die Gliederzahl bis auf 100 und man erwog den Gedanken, eine selbstständige Gemeinde zu werden. Daraufhin wurde auf der Gemeindestunde in Filadelfia im Januar 1964 die „Filiale Blumental“ als selbstständige „MBG Blumental“ erklärt.

Die Notwendigkeit einer eigenen Kirche war in den ersten 20 Jahren nicht zwingend, da ihr die Schulen in den Dörfern bereitwillig zur Verfügung gestellt wurden. Schon ab 1965 taucht in den Protokollen immer wieder der Gedanke einer eigenen Kirche auf. Im Mai 1973 wurden die ersten

Finanzen für den Bau einer Kirche zusammengetragen. Doch es kam ganz anders. Da sich verschiedene Schwierigkeiten in den Weg stellten, wurde der Bauplan vorläufig fallengelassen. Nach 18-jährigem Hin und Her, wurde im August 1983 die Kirche ihrer Bestimmung übergeben.

Missionsarbeit: Schon ab 1964 wurden schwache Ansätze in Form von Sommerbibelschulen, Bibelarbeiten und Predigten in einer Paraguayer Siedlung an der Ruta Transchaco gemacht. Ungünstige Umstände führten jedoch dazu, dass diese Arbeit Ende der siebziger Jahre eingestellt wurde. Die MBG von Neuland hatte eine Missionsarbeit in „Diez Leguas“ südlich von Neuland. Dort wohnten viele Lateinparaguayer und es bestand die dringende Notwendigkeit für eine größere Missionsarbeit. 1978 kam von der MBG Neuland der Antrag an die MBG Blumental, diese Arbeit in „Diez Leguas“ gemeinsam zu machen. Hierauf wurde ein gemeinsames Missionskomitee zusammengestellt. Durch die Jahre entstanden dort an drei verschiedenen Orten, Campo Vía, Alegría und San Antonio Missionsgemeinden. Zwei dieser Gemeinden wurden selbstständig und ab etwa 1999 arbeiten die deutschen MB Gemeinden dort nur noch beratend mit.

In der Nähe von Randau, südlich von Neuland, ist eine Siedlung von Angaité Indianern. Ab 1999 haben die MB Gemeinden von Neuland und Blumental eine Missionsarbeit bei den Angaité Indianern, zu der mittlerweile schon sechs Siedlungen gehören. Nicht in jeder Siedlung ist eine Gemeinde. Zusätzlich beteiligt sich die MBG Blumental an verschiedenen Missionsorganisationen wie C.D. (Christliche Dienste), Licht den Indianern, ASCIM (Asociación de Servicios de Cooperación Indígena – Mennonita), Radio ZP30, und anderen.

Gemeindearbeit:

  • Von Anfang an legte die Gemeinde viel Wert auf die Jugendarbeit. Schon im Gründungsprotokoll der Filiale Blumental (April 1960) ist gesagt, dass Waldemar Sawatzky als Jugendleiter und David Hein als Mitarbeiter gewählt wurden.
  • Ebenso wurde auf der Gründungsversammlung in Blumental (April 1960) ein Sonntagschulleiter gewählt. Auf biblische Unterweisung für Kinder wurde viel Wert gelegt.
  • Zurzeit werden die Frauenstunden sehr gut besucht. Bei diesen Treffen werden lehrreiche Vorträge gebracht. Es gibt Gelegenheit für Zeugnisse und bei Kaffee und Kuchen wird Gemeinschaft gepflegt.
  • Mit dem Chor hat die Gemeinde so einige Schwierigkeiten. Wenn alles stimmt, d.h. wenn Dirigent, Klavierbegleitung und Sänger da sind, dann wird gesungen.
  • In der Männerarbeit muss noch definiert werden, was alles dazugehört.
  • Hausbesuche ist (k)ein umstrittenes Thema.
  • Hauskreise sind ein wichtiger Bestandteil des Gemeindelebens.
  • Die benötigten Finanzen werden freiwillig zusammengetragen.
  • Für die Durchführung mancher wertvollen Dienste stehen der Gemeinde 8 Diakonen Ehepaare zur Verfügung.
  • Zehn Prediger übernehmen Predigerdienste in der Gemeinde und an verschiedenen Predigtstellen in der Kolonie.

Gemeindeleiter der MBG Blumental von 1960-2018 waren: Abram Janz (1960-1964), Jakob Ekkert (1965- 1967), Martin August (1968-1969), Erich Sawatzky (1970-1973), Gerd Giesbrecht (1980), David Hein (1981- 1991), Albert Isaak (1992-2001), Leitungsteam (2002), Theodor Hein (2003-2008), Leitungsteam- Ronald Koop, Peter Koop, Albert Isaak (2009- 2011), Leitungsteam- Ronald Koop, Ewald Regier, Artur Dürksen (2012- 2014), Ronald Koop (ab 2015).

Zurzeit hat die MBG Blumental 197 Glieder.

Albert Isaak,
MBG Blumental

Dieser Artikel wurde entnommen aus der Januar-Februar 2019 Ausgabe der Zeitschrift Gemeinde unter dem Kreuz des Südens (GuKS) welche herausgegeben wird von der Vereinigung der Mennoniten Brüder Gemeinden Paraguays. HIER können sie die ganze Ausgabe lesen.