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Seit etwa 15 Jahren besteht in der Kolonie Rio Verde eine kleine Gemeinde, die sich die Mennonitische Evangelische Kirche (MEC) nennt. Die Glieder dieser Gemeinde sind zum Teil ausgestoßene aus der Gemeinde der Altkolonier und zum Teil Personen, die dort freiwillig ausgetreten sind. Die meisten werden daher von den eigenen Eltern oder Geschwistern gemieden. Zu den sonntäglichen Gottesdiensten versammeln sich etwa 80 Personen. Registriert sind 35 Gemeindemitglieder. Gepredigt wird in plattdeutsch und gesungen einstimmig, obzwar man auch gerne den mehrstimmigen Gesang lernen würde. Die Jugend versammelt sich jeden Sonntagabend, um zu spielen oder zu anderen Programmen. Am Freitagabend wird Volleyball gespielt. An der Bibelstunde am Mittwochabend beteiligen sich etwa 17 Personen.

Von Anfang an hatte diese Gemeinde auch ihre eigene Schule. Die Lehrer oder Lehrerinnen kamen aus Kanada, Sommerfeld oder auch aus der eigenen Gemeinde.

Seit Februar 2015 arbeiten meine Frau und ich in Rio Verde. Während ich in der Schule arbeite, macht Elfriede viele Besuche. Sie hat dabei Kontakt mit Frauen aus den Reihen der Altkolonier und auch aus der MEC. Dadurch haben wir schon viele Freunde und Bekannte in der Kolonie. Im Sommer 2016 wurde auf dem Hof der Kirche ein neues Schulgebäude aufgeführt. Dieses umfaßt fünf Klassenräume, Lehrerzimmer, Bäder für Jungen, Mädchen und Lehrer und einen großen offenen überdachten Raum. Da die Schülerzahl nur klein ist, werden zwei Klassen in einem Raum unterrichtet. Im Jahr 2015 fingen wir mit 12 Schülern in drei Klassen an. In diesem Jahr haben wir schon 20 Schüler in fünf Klassen: Vorschule mit 3 Kindern, 1. Klasse mit 4, 3. Klasse mit 6, 6. Klasse mit 4 und 7. Klasse mit 3 Schülern. Außerdem werden Jugendliche und Erwachsene am Abend unterrichtet.

Seit diesem Jahr ist die Schule auch vom Ministerium anerkannt. Es ist also die erste und einzige staatlich anerkannte Schule in Rio Verde. Wir hoffen und beten, dass in den kommenden Jahren noch mehr Eltern aus den Reihen der traditionellen Einwohner trotz des sozialen Druckes ihre Kinder in diese Schule schicken werden.

Auch die Gemeinde wird noch über Jahre Begleitung und Unterstützung brauchen. Ein wichtiges Gebetsanliegen ist im Moment, dass genügend Lehrer für 2018 gefunden werden, die bereit sind, diese Arbeit weiterzuführen. Helft uns beten!

Mit freundlichem Gruß.

Erwin und Elfriede Unruh – Ost-MBG Filadelfia

Dieser Artikel wurde entnommen aus der September-Oktober Ausgabe der Zeitschrift Gemeinde unter dem Kreuz des Südens (GuKS) welche herausgegeben wird von der Vereinigung der Mennoniten Brüder Gemeinden Paraguays. HIER die ganze Ausgabe lesen.