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In 1. Mose 12,2 sagte Gott zu Abram: „Ich will dich segnen und du sollst ein Segen für andere sein.“ Als geistliche Nachkommen Abrahams gelten diese Worte auch für uns. Gott segnet uns und wir dürfen ein Segen für andere sein.

Die MB Gemeinden von Paraguay sind allgemein sehr gebefreudige Gemeinden. Als Gemeinden und als einzelne Geschwister geben wir sehr viel für die Gemeinde- und Missionsarbeit. Wir werden gesegnet und wir dürfen den Segen weitergeben.

Immer wieder hört man aber, dass Geschwister sich darüber beklagen, dass man zu viele Spendenanfragen bekommt und zu viele Spendenmöglichkeiten hat. In den Gemeinden fühlt man sich oft etwas überfordert. Persönlich habe ich viel über diese Aussagen nachgedacht. Im Folgenden möchte ich einige Gedanken dazu weitergeben.

Erstens: Als deutsche Gemeinden haben wir sehr gute Einrichtungen. Wir haben schöne Kirchen, große Esssäle, gemütliche Jugendräume, große „Tinglados“ und geräumige Spielplätze. In Paraguay gibt es nicht viele Gemeinden, die solch gute Einrichtungen haben. Auch haben die meisten Gemeinden mehrere Angestellte, um die Gemeindearbeit so effektiv wie möglich zu machen. Inwieweit würden wir als Gemeinden noch effektiver und wachstumsorientierter arbeiten, wenn wir weniger Projekte nach außen unterstützen und stattdessen das ganze Geld in die Gemeindekasse geben würden? Würden wir als Gemeinden noch stärker evangelisieren und missionieren, wenn wir mehr Geld hätten?

Zweitens: In den meisten Fällen treffen wir, ein jeder für sich persönlich, die Entscheidung, wie viel Geld wir für die Gemeinde- und Missionsarbeit geben wollen und können. Die meisten Geschwister haben ihre Prioritäten, wo sie ihr Geld hingeben. Von daher macht es keinen großen Unterschied, ob wir viele oder wenige Anfragen bekommen. Wir geben meistens nur so viel, wie wir uns in unserem Herzen vorgenommen haben.

Drittens: Obwohl die meisten Geschwister viel für die Gemeinde und Mission geben, beeinflusst dieses Geben in den meisten Fällen nur sehr wenig oder gar nicht unseren persönlichen Lebensstandard. In den meisten Fällen bedeutet unser Geben kein wirkliches Opfer. Wir geben eher von unserem Überfluss. Obwohl wir viel geben, machen wir trotzdem unsere geplanten Urlaubsreisen, kaufen neue Autos, bauen neue und größere Häuser, richten weitere Estancias ein, usw.

Wir haben in unserem Land viele offene Türen und viele Möglichkeiten, den Segen, den wir erhalten haben, weiterzugeben. Wir brauchen die vielen Anfragen nicht als eine Bedrohung anzusehen, sondern als eine Möglichkeit, unsere Prioritäten und unsere Gebefreudigkeit immer wieder neu zu überprüfen. Unsere eigene Gemeinde und dann die Vereinigung sollten dabei immer ganz oben auf unserer Prioritätsliste stehen. Je nach Interesse und Möglichkeiten, können wir dann auch noch darüber hinaus ein Segen sein.

Theodor Unruh,
Vereinigungsleiter

Dieser Artikel wurde entnommen aus der Juli-August Ausgabe der Zeitschrift Gemeinde unter dem Kreuz des Südens (GuKS) welche herausgegeben wird von der Vereinigung der Mennoniten Brüder Gemeinden Paraguays. HIER können sie die ganze Ausgabe lesen.