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Gott aber sei Dank, der uns den Sieg gibt durch unsern Herrn Jesus Christus! Darum, meine lieben Brüder, seid fest, unerschütterlich und nehmt immer zu in dem Werk des Herrn, weil ihr wisst, dass eure Arbeit nicht vergeblich ist in dem Herrn.

1.Kor 15,57 u. 58

Sind das nicht herrliche, Mut machende Worte! Es sind die letzten Verse im großen Auferstehungskapitel des Apostels Paulus. Hier wird der Sieg über den Tod gefeiert.

Nach unserem Gefühl ist der Tod mächtiger als das Leben. Er hat scheinbar das letzte Wort, und doch, so lesen wir, wird am Ende nicht der Tod, sondern das Leben triumphieren. Die Auferstehung Jesu Christi von den Toten ist der Beweis dafür. Der Tod muss letztendlich alle freigeben, die hier schon neues Leben durch den Herrn Jesus empfangen haben. Ist das nicht eine herrliche, großartige Aussicht? Braucht man da den Tod zu fürchten, wenn er der Durchgang, der Beginn zum Leben ist?

Paulus hat einige Verse zuvor von der Sünde gesprochen. Er nennt die Sünde den Stachel des Todes. Durch sie wird der Tod erst gefährlich, wie der Skorpion durch seinen Stachel oder eine Klapperschlange durch den Giftzahn. Ist die Sünde durch Jesus hinweggenommen, kann der Tod nicht mehr töten. Der Stachel ist ihm genommen. Jesus gibt Sieg auch über die Sünde. Das ist die Gute Nachricht, und doch scheint das Böse oft mächtiger zu sein als das Gute. Wir bringen die Sünde leider schon bei unserer Geburt mit auf die Welt. Sie ist uns also angeboren und bekommt durch lange Gewohnheit eine furchtbare Macht über uns. Denken wir an die unheimliche Macht der Laster, der Unzucht, des Geizes oder der üblen Nachrede! Alle unsere guten Vorsätze scheitern immer wieder, besonders dann, wenn wir mit eigener Anstrengung kämpfen. Jesus will uns helfen, unsere Selbstsucht und unsere alte Natur zu besiegen. Wir dürfen dabei aber keineswegs die Hände in den Schoß legen. Im Gegenteil! Selbst Mose musste die Hände hochhalten, damit sie die Feinde besiegen konnten. Aber weil wir wissen, dass der Sieg unser sein wird, können wir umso getroster und freudiger den Kampf aufnehmen. Ein Heer, das mit einem Sieg rechnet, kämpft anders als eines, das von vornherein mutlos eine Niederlage erwartet.

„Gott aber sei Dank, der uns den Sieg gibt durch unsern Herrn Jesus Christus!“ Weil Jesus für uns den Tod besiegt hat, sprechen wir Dankgebete. Darum singen wir Dankeslieder. Darum legen wir dankbar Geld in die Kollektenbeutel. Darum geben wir uns Mühe, so zu leben, wie es Gott gefällt. Denn der Ostersieg von Jesus ist so gewaltig groß, dass kein Dank auch nur annähernd an ihn heran¬reicht.

Wichtig ist zu wissen, dass wir auf der Seite des Siegers stehen. Die auf der Verliererseite müssen nur auf die Seite des Siegers hinüberwechseln. Ich habe einmal von einem Franzosen gehört, der ganz schnell von einer Niederlage zum Sieg kam, indem er einfach seine Staatsbürgerschaft änderte. Das war, als Wellington, Herzog von England, seinen berühmten Sieg über Napoleon bei Waterloo errungen hatte. Zuerst gehörte der Franzose zur Seite der Besiegten, aber an diesem Tag wurde er britischer Bürger, und so konnte er Wellingtons Sieg auch als seinen eigenen in Anspruch nehmen.

Von Geburt an sind wir alle Untertanen Satans, und daher stehen wir auf der Verliererseite. Aber in dem Augenblick, in dem wir Christus als unseren Herrn und Heiland anerkennen, gehen wir von der Niederlage zum Sieg über.

Als Dietrich Bonhoeffer am Sonntag nach Ostern den letzten Befehl bekam: «Gefangener Bonhoeffer, fertigmachen und mitkommen!», ist als letztes Wort ein Satz an seine Gefährten im Gefangenentransport überliefert: «Das ist das Ende – für mich der Beginn des Lebens.» Amen.

Kornelius Neufeld
Filadelfia Ost MBG