Skip to content Skip to sidebar Skip to footer

Seit einigen Jahren machen die Kinder unserer Gemeinde ab der 3. Klasse Volksschule das Royal Ranger Programm. Das Interessante für die Kinder ist, dass man viel praktisch macht und ausprobiert so wie Feuer machen, Zelte aufbauen, Essen vorbereiten, Holz vorbereiten und zu Tisch, Bank, Feuerstelle u.a. zusammenzubauen, mit Karte und Kompass umgehen, Erste Hilfe erlernen, kreative Spiele anleiten, u.v.m. stehen auf dem Programm.

Der Höhepunkt ist dann natürlich das Camp, wo wir all das Gelernte anwenden. Das diesjährige Camp unter dem Motto “Ruth – Gott ist treu”, fand vom 31. August bis zum 1. September auf Flor del Chaco statt. Es waren rund 50 Kinder angemeldet.

Da so ein Camp nicht eine normale Freizeit ist, sondern mehr eine Leiterausbildung (kindgerecht) sein soll, wo die Kinder in kurzer Zeit sehr viel Gelerntes anwenden und neues lernen sollen, braucht es intensive Vorbereitungen und viele motivierte Mitarbeiter. Wir haben auch ein Gebetsteam, das unsere ganzen Aktivitäten im Gebet vor Gott bringt und uns trägt. Insgesamt waren rund 40 Personen am reibungslosen Ablauf dieser Veranstaltung beteiligt.

Es war das zweite Camp dieser Art, das wir für die Kinder unserer Gemeinde organisierten. Wir als Leiter waren überwältigt von den Fähigkeiten der Kinder und den Fortschritten, die sie in diesem Jahr gemacht hatten.

Das Camp lief wie folgt ab:

Samstagmorgens um 8:00 Uhr kamen die Kinder zum Camp Platz. Nach einer kurzen Begrüßung ging es ans Praktische. Die Kinder durften einen Teambereich besichtigen, welchen die Leiter gebaut hatten. Danach wurden jeder Gruppe (zwischen 4 und 12 Kinder pro Gruppe) eine Teamkiste und ein Teambereich zugeteilt. Die Teamkiste enthält alle nötigen Werkzeuge, um Holz zu bearbeiten und Essen zu machen. In etwa 3 Stunden hatten alle 8 Teams einen Tisch, eine Feuerstelle, einen Sicherheitsbereich, ein besonderes Eingangstor und ihre Schlafstellen vorbereitet, sowie das Mittag selbst zubereitet. (!)

Am Nachmittag wurde viel gespielt und ein Teil der Geschichte von Ruth erzählt. Auch Sketsche, Gedichte und Lieder mussten vorbereitet werden, denn abends am Lagerfeuer durfte jede Gruppe einen eigenen Beitrag bringen. Vorher musste jedes Team selber Abendbrot machen und alles danach ordentlich verstauen und entsorgen, damit nicht Tiere von den Essensresten angelockt wurden. Am Lagerfeuer wurde viel gelacht und gesungen. Mit einem weiteren Teil der Ruth-Geschichte beendeten wir das Abendprogramm.

Am nächsten Morgen ging es früh mit Morgensport los, danach das eigene Frühstück zubereiten, Stille Zeit und Bibelarbeit in den Teams machen. Um 8:30 Uhr ging es weiter mit Aufstellung, Teamsongs, Team Rufe und Teambanner präsentieren. Danach kam der letzte Teil der Ruth-Geschichte. In diesen drei Lektionen konnten alle klar erkennen, dass Gott mit einem jeden einen ganz besonderen Plan hat. Keiner ist ungewollt, unnütz oder unfähig.

Danach gab es Stationen Spiele, wo jeder seine Fähigkeiten im sportlichen und kreativen Bereich testen konnte. Natürlich immer als Team. Die erreichten Leistungen wurden anerkannt und geehrt.

Nach dem Mittagessen ging es in Gruppen in den Busch auf Spurensuche. Alle Kinder wurden angespornt, die Natur mit aufmerksamen Augen und Ohren zu durchwandern, und alles zu entdecken, wo wir sonst oft so achtlos vorbeigehen. Auf einer nur relativ kurzen Strecke (etwa 1,5 Stunden) fanden wir Rehe, kleinere Tiere, verschiedene Tierspuren und besondere Pflanzen und Blumen.

In der Zwischenzeit war es 15:00 Uhr geworden und wir fingen mit dem Abbau und Einlagern des Camps an. Es ist ein wichtiger Teil bei unseren Camps, dass wir alles, was wir aufgebaut haben, abbauen; alles was wir gebraucht haben, zurückbringen und den Camp Platz genauso ordentlich verlassen, wie wir ihn vorgefunden haben.

Die acht Hauptregeln, die wir als Ranger beachten, sind: Ein Royal Ranger ist wachsam, rein, ehrlich, tapfer, treu, höflich, gehorsam und geistlich. In diesen zwei Tagen haben wir alle acht praktisch angewandt.

Es ist ein Programm, das sehr intensiv sein kann. Aber die Frucht ist überwältigend. Die Beziehungen der Leiter mit den Kindern sind tief und ehrlich. Die Fähigkeiten und das Selbstwertgefühl der Kinder werden sehr gefördert. Besonders in Zeiten, wo viele nicht mehr vor echten lebenswichtigen Herausforderungen stehen, ist es wichtig, dass wir die Kinder wertschätzen und beim Erlernen begleiten. Dass wir sinnvolle Zeit mit ihnen verbringen, und sie ganz praktisch lernen, dass Gott in jedem Bereich unseres Lebens dabei sein will.

Rendi Klassen
MBG Filadelfia

Fotos: Frank Voth