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In diesen Tagen fragen wir uns immer wieder: „Welches sind die Worte“… In dieser Zeit, in der wir von Schlagzeilen überflutet werden. In einer Zeit, in der sich vieles derartig verändert hat, dass man denkt, man ist im Film und man dann feststellt, es ist „live“.

Wir Prediger und Leiter gehen sehr unterschiedlich in dieser Zeit vor. Einige ermutigen zum Gebet, andere ermahnen, nächste sprechen Prophezeiungen aus, wieder andere versuchen Hoffnung zu vermitteln, einige heben das Positive dieser Zeit hervor und wieder andere das Negative, einige betonen Vorbild und Gehorsam und wieder andere neben diesem, eben auch das Hinterfragen…

Ich denke, dass wir in so einer Zeit all das Aufgelistete gebrauchen können. Wir sollten dieser Vielfalt an Ausdrucksformen Raum geben und in „Nüchternheit“ auf uns wirken lassen…

Ich gebe hier ein Wort aus der Bibel weiter, welches mein/unser Leben (persönlich und uns als Familie) schon längst vor Corona geprägt hat. Wir finden es in Psalm 39 und Psalm 90. Hier spricht der Psalmist über die Vergänglichkeit des Menschen. In Psalm 39, 5 heißt es: „HERR, lehre doch mich, dass es ein Ende mit mir haben muss und mein Leben ein Ziel hat und ich davon muss“. Und in Psalm 90, 12 „Lehre uns bedenken, dass wir sterben müssen, auf dass wir klug werden“. David bittet Gott hier um eine geistliche Schau seiner menschlichen Begrenztheit. Diese geistliche „Tiefenschau“ kann nur Gott geben. Es scheint dass David hier folgendes begreift: wenn er diese geistliche Tiefenschau von Gott bekommen wird, werden ihm fremde und persönliche Nöte nicht unbegrenzt überfluten. Und diese Perspektive Gottes wird ihm wieder Lebenskraft geben. Der Psalmist bemerkt hier, es braucht eines Eingreifen Gottes, damit sich die Grundhaltung im Menschen ändert. Um dieses Eingreifen Gottes bittet er. Gottesgelehrtheit kennt das Maß und das Abwegen der Lebenswirklichkeit. Diese Psalm Worte begleiteten uns, wo unsere Mutter starb, wo unser erster Sohn starb, wo ich nach einem Bluterguss im Gehirn auf der Intensivstation lag, wo eines unserer Kinder plötzlich eine Blutvergiftung hatte und bei mehreren anderen Gelegenheiten in unserem Leben.

Geschwister, das was wir heute in der Welt sehen und erleben, ist das Zeugnis davon, wenn dem Menschen der „allgegenwärtige Tod“ ständig vor den Augen geführt wird und Gott aber in seinem Leben und in seiner Weltanschauung nicht existiert!

Meine Grundhaltung diesbezüglich wird entscheidend sein, wie meine Reaktionen im alltäglichen Leben sind. Wie sagte einer unserer Ärzte in diesen Tagen: „das was wir in diesen Tagen in der Welt erleben, besprechen wir doch jeden Sonntag im Gottesdienst, wir werden doch für die Ewigkeit vorbereitet. Also haben wir eine Botschaft für die Welt in dieser Situation“.

Der Psalmist wollte von Gott „belehrt“ werden, um kluge weise Entscheidungen im Leben zu treffen.

In den letzten Wochen standen wir fast täglich vor unerwarteten Herausforderungen in der Vereinigungsarbeit und den verschiedenen Institutionen. Und um ehrlich zu sein, nicht bei allen Entscheidungen fühlten wir uns von Klugheit und Weisheit gefüllt. Aber auch in solchen Entscheidungsfindungen werden wir von unserer Grundhaltung geleitet. Und die kann wiederum bei den Betreffenden/Mitwirkenden unterschiedlich sein. Trotzdem sollten wir als Christen, Gemeindearbeiter, Mitarbeiter Christusorientierter Werke gerade diese „Tiefenschau“ Gottes zu unserer Lebenswirklichkeit anstreben, denn die kann in der heutigen Zeit einen entscheidenden Unterschied machen. Die kann uns befreien und uns von Dingen lösen, die nicht in unserer alleiniger Verantwortung stehen.

In den unterschiedlichen Fragen werden wir gut begleitet. In den akademisch-pädagogischen Herausforderungen findet ein guter Austausch unter den Institutionen statt. Die finanziellen Auswirkungen dieser Krise sind noch bei weitem nicht erkennbar, soweit sie es aber sind, ergreifen wir Maßnahmen, um uns anzupassen. Hier wollen wir uns besonders bedanken beim Wirtschaftsrat, bei den Administratoren und Geschäftsleuten, die uns in persönlichen Gesprächen offen beraten und wo wir die Sachlage auch in gemeinsamen Besprechungen vertrauensvoll offen legen können. Ein weiterer Dank gilt den Gemeinden, von wo aus wir eine große Unterstützung verspüren. Euer Gebet, euer Zuspruch, usw. sind entscheidend in dieser Zeit.

Von dem „Erleben“ in den einzelnen Institutionen könnt ihr den folgenden Berichten und Mitteilungen lesen.

Das ist Vereinigung: Austausch, Beratung und Unterstützung in dieser vorbildlichen Art. Das ist möglich, weil unser himmlischer Vater euer/unser persönlicher Herr und Gott ist. Und dieser klare Gottesbezug wirkt sich dann in unseren Gemeinden, der Vereinigung und ihren Institutionen aus. Und dass wir Teil davon sind, ermutigt uns!

Eldon August